Neuer Raum für Innovation und Kooperation

Spatenstich für Institutsgebäude des Fraunhofer IKS

Pressemitteilung /

Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS steht für sichere Künstliche Intelligenz und die Resilienz autonomer intelligenter Systeme. Am Fraunhofer-Campus in Garching bei München erhalten die Forschenden nun ein neues Institutsgebäude. Der heutige Spatenstich mit Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, markiert den offiziellen Baubeginn und bildet den Auftakt für ein internationales Zentrum für Safe-Intelligence-Forschung.

Foto des Spatenstichs für das Institutsgebäude des Fraunhofer IKS
© Fraunhofer IKS
von links nach rechts: Dr. Dietmar Gruchmann (Bürgermeister Garching), Prof. Gerhard Kramer (TU München), Prof. Alexander Müller-Groeling (Fraunhofer Gesellschaft), Dr. Markus Söder (Bayerischer Ministerpräsident), Prof. Mario Trapp (Fraunhofer IKS), Hubert Aiwanger (Wirtschaftsminister), Dr. Kathrin Jaenicke (Fraunhofer IKS), Hubert Juranek (HDR)

Autonomes Fahren, Medizintechnik oder Industrie 4.0: KI-basierte Systeme müssen für den Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen vertrauenswürdig, beherrschbar und adaptierbar sein. Dieser Herausforderung stellen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IKS Tag für Tag: Die Experten-Teams entwickeln Methoden, um KI sicherer und nachvollziehbarer zu machen und arbeiten an stringenten Sicherheitsnachweisen für kognitive Systeme. Darüber hinaus schaffen die Fachleute Lösungen, die im Sinne der Resilienz die Funktionalität und Sicherheit cyber-physischer Systeme selbst in dynamischen Umgebungen gewährleisten.

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder betont: »Bayern ist Fraunhofer-Land. Hier inspirieren sich Forschung und die praktische Anwendung. Unsere Hightech Agenda ist eine Einladung an die Freiheit und die klügsten Köpfe aus aller Welt. Bayern soll auch in Zukunft ökonomisch wettbewerbsfähig sein. Wir investieren 3,5 Milliarden Euro für ein großes Forschungs-Ökosystem mit einem KI-District in allen Landesteilen. Forschung macht die Welt besser.«

Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, unterstreicht: »Künstliche Intelligenz ist eine der Schlüsseltechnologien für die digitale Wertschöpfung der Zukunft. Insbesondere in den bayerischen Schwerpunktbranchen wie Mobilität, Automatisierungstechnik und Gesundheit herrschen höchste Anforderungen an die Zuverlässigkeit der dort eingesetzten Technologien. Der Aufbau des Fraunhofer IKS ist deshalb ein Schlüsselelement der Bayerischen Hightech-Agenda, und wir investieren über 60 Mio. Euro in den Aufbau des IKS, davon rund 40 Mio. Euro in den Kompetenzaufbau am IKS, 18,3 Mio. Euro in den Neubau in Garching und 2,5 Mio. Euro in die Erstausstattung.«

»Intelligente und sichere cyber-physische Systeme sind ein Kernelement der voranschreitenden Digitalisierung und damit eine zentrale Grundlage der Wertschöpfung der Zukunft. Das Potenzial für die deutsche und europäische Wirtschaft wird sich jedoch nur dann entfalten können, wenn wir heute die Weichen stellen, um auch in Zukunft die Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen weltweit benötigen, damit Kognitive Systeme auch in sicherheitskritischen Anwendungsfeldern maximale Funktionalität garantieren und gleichzeitig höchste Qualitätsansprüche erfüllen«, sagt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Mit dem Neubau am Campus Garching schaffen wir ein weithin sichtbares, internationales Zentrum für Safe-Intelligence-Forschung, das entlang der Bedarfe unserer Kunden und Partner heute und morgen forscht, damit sie ihr Potenzial am Markt voll entfalten können.«

»Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, sich mit Anwendungen zu befassen, bei denen Robustheit und Sicherheit entscheidend sind. Um die Herausforderungen richtig anzugehen, müssen wir das kollektive Wissen von Experten aus vielen Themenbereichen nutzen. An der TUM fördern wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der KI und kooperieren intensiv mit unseren lokalen Partnern. Wir freuen uns, diese Aktivitäten durch Prof. Mario Trapp ausbauen zu können. Das neue Gebäude auf dem Campus Garching stärkt Münchens herausragendes KI-Ökosystem weiter, indem es unsere Studierenden und Forscher mit praktischen Anwendungen und innovativen Produkten verbindet«, verdeutlicht Prof. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation an der Technischen Universität München (TUM).

Prof. Mario Trapp, Institutsleiter des Fraunhofer IKS und Inhaber des Lehrstuhls für Engineering Resilient Cognitive Systems der Fakultät für Informatik der TUM, ergänzt: »Kognitive Systeme sind der Innovationstreiber in vielen Anwendungsbereichen, etwa beim automatisierten Fahren, bei Medizingeräten und der intelligenten Automatisierung in der Industrie 4.0. Um den daraus erwachsenden Ansprüchen gerecht zu werden, müssen sie selbst in unvorhergesehenen Situationen ihre maximale Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Garantie ihrer Sicherheit abrufen können. Kognitiven Systemen eine neue Generation von Intelligenz zu verleihen, erfordert die weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diesen bieten wir im neuen Gebäude ein international wettbewerbsfähiges Forschungsumfeld. So können nicht nur exzellente Forschungsergebnisse, sondern insbesondere auch ein exzellenter Transfer in die Praxis erzielt werden.«

Der Campus Garching – ein herausragendes Umfeld

Der Forschungscampus Garching bietet für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer IKS ein ausgezeichnetes Umfeld: Hier findet sich eine auf europäischer Ebene einzigartige Ansiedlung von Forschungseinrichtungen. Die unmittelbare Nähe zur Technischen Universität München (TUM), zu benachbarten Fraunhofer-Instituten und zu anderen wissenschaftlichen und industriellen Partnern ermöglicht vielfältige Kooperationen.

Der Neubau schafft dem schnell wachsenden Institut den erforderlichen baulichen Rahmen und die flexiblen Arbeitsvoraussetzungen für agile Projektgruppen und vertrauliche Kundenkooperationen: In den Collaboration Labs arbeiten Mitarbeitende der Partner und des Instituts gemeinsam vor Ort an innovativen Lösungen. Im großen Living Lab können diese Lösungen in konkreten Anwendungsfällen der Kunden demonstriert und erprobt werden. Konferenzbereiche stehen für den fachlichen Austausch auf Tagungen und in Workshops zur Verfügung. In den Obergeschossen findet die interne Forschungs- und Entwicklungsarbeit statt.

Die Nutzfläche von insgesamt 5.230 Quadratmetern ist auf vier Geschosse verteilt und bietet Raum für bis zu 259 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach der geplanten Fertigstellung Ende 2024 werden 180 Mitarbeitende die neuen Räume beziehen. Die Kosten für Bau und Erstausstattung sind mit 41,6 Millionen Euro veranschlagt und werden zu je 50 Prozent vom Freistaat Bayern und vom Bund übernommen.